In der ukrainischen Stadt Sewerodonezk in der Nähe der Frontlinie zu den pro-russischen Separatistengebieten in der Ostukraine sind nach ukrainischen Angaben seit Beginn des russischen Einmarsches hunderte Zivilisten getötet worden. In den ersten 48 Tagen des Krieges habe es 400 Begräbnisse gegeben, erklärte der Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj, am Dienstag im Online-Dienst Telegram. Zu den Todesursachen machte er keine Angaben.
Die Leichenhallen in den Städten seiner Region seien „voll mit Leichen von Zivilisten“, fügte er hinzu. In Lysytschansk würden die Toten „in Massengräbern beigesetzt“. In kleineren Ortschaften entlang der Frontlinie beerdigten die Bewohner ihre Toten auf ihren Grundstücken oder „die Leichen bleiben auf der Straße liegen“.
In der Region Luhansk hatte es seit 2014 Kämpfe zwischen der ukrainischen Armee und den pro-russischen Separatisten gegeben. Seit dem russischen Einmarsch haben sich die Separatistentruppen mit den russischen Streitkräften zusammengetan und ihre Angriffe intensiviert.
Nachdem sich die russische Armee im Norden der Ukraine Ende März zurückgezogen hatte, bereitet sie nach übereinstimmenden Angaben aus Kiew und Moskau einen Großangriff im Osten des Landes vor.