Bei Vorbereitungen zur Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol ist ein Team des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) westlich der belagerten ukrainischen Hafenstadt von der Polizei in von Russland kontrolliertem Gebiet festgesetzt worden. Das Team werde „in der Stadt Mangusch festgehalten“, teilte IKRK-Sprecherin Caitlin Kelly der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Helfer seien am Montag aufgehalten worden, „als sie humanitäre Hilfe leisteten, um einen sicheren Korridor für Zivilisten zu schaffen“.
Auf die Frage, wer das Team festhielt, antwortete sie „die Polizei“, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. „Das IKRK stand in direktem Kontakt mit unseren Kollegen und spricht mit den Parteien auf allen Seiten, um Klarheit in die Situation zu bringen“, sagte Kelly weiter.
Mariupol ist seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten und wird von den russischen Streitkräften heftig beschossen. Die Lage in der Stadt ist katastrophal. Nach ukrainischen Angaben wurden dort mindestens 5000 Menschen seit Beginn der russischen Angriffe vor mehr als einem Monat getötet.
Bisherige koordinierte Versuche, die Bewohner zu evakuieren, sind gescheitert. Manchen gelang die Flucht aber auf eigene Faust. Rund 130.000 Menschen sind immer noch in der Stadt eingeschlossen.