Mit drei Milliarden Euro finanziert die französische Regierung einen Tankrabatt von bis zu 18 Cent pro Liter. Von Freitag an soll der Treibstoff vier Monate lang subventioniert werden. Nahe der Grenze nutzten auch zahlreiche Autofahrer aus Deutschland den verbilligten Treibstoff in Frankreich. Die Opposition sprach von einem „Wahlgeschenk“ kurz vor der Präsidentschaftswahl. Der Grünen-Präsidentschaftskandidat Yannick Jadot prangerte zudem die „Ungerechtigkeit“ der Maßnahme an.
Premierminister Jean Castex hatte die Preisminderung bereits Mitte März angekündigt. Wie in Deutschland war auch in Frankreich der Preis über die Schwelle von zwei Euro pro Liter geklettert. Der Tankrabatt fällt wegen der unterschiedlich hohen Mehrwertsteuer in Metropol-Frankreich, Korsika und den Überseegebieten leicht unterschiedlich aus. Jadot bemängelte, dass Fahrer von Geländewagen von dem Tankrabatt stärker profitieren würden als diejenigen, die kleinere Autos fahren und stärker unter den gestiegenen Preisen litten.
Die französische Regierung hat angesichts der gestiegenen Energiepreise bereits die Gaspreise eingefroren, den Anstieg der Strompreise auf vier Prozent begrenzt, außerordentliche Energieschecks ausgegeben, einen Inflationsausgleich für 38 Millionen Menschen sowie die Erhöhung des Kilometergeldes beschlossen.