Die Mehrzahl der Kinder in Deutschland wächst mit Geschwistern auf. Von den insgesamt 13,6 Millionen unter 18-Jährigen lebten 2021 knapp 10,3 Millionen mit ihren Geschwistern im selben Haushalt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden anlässlich des Welttags der Geschwister am Sonntag mitteilte. Damit wuchsen mehr als drei Viertel der Kinder mit mindestens einem Bruder oder einer Schwester auf.
Laut Statistikamt stieg anders als häufig vermutet der Anteil der Kinder, die ohne Geschwister in einer Familie leben, in den vergangenen 20 Jahren nicht. Seit 2001 liegt der Anteil zwischen 24 und 25 Prozent. Dabei unterscheiden die Statistiker nicht zwischen leiblichen Geschwistern, Adoptiv- und Stiefgeschwistern. Außerhalb des Haushalts lebende Geschwister werden jedoch nicht erfasst.
Von Januar bis November vergangenen Jahres kamen in Deutschland nach vorläufigen Angaben rund 728.000 Kinder zur Welt. Über die Hälfte davon – 54 Prozent oder etwa 394.000 – hatten bei der Geburt bereits ältere Geschwister. Die Geburten von Geschwisterkindern, also zweiten, dritten und weiteren Kindern, nahmen damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 3,2 Prozent deutlich stärker zu als die der Erstgeborenen. Bei diesen stieg die Anzahl um 0,9 Prozent.
Besonders auffallend war den Statistikern zufolge die Zunahme der Geschwistergeburten in den Monaten März – plus 9,7 Prozent – und April – plus 5,8 Prozent – 2021 im Vergleich zum jeweiligen Vorjahresmonat. Dieses Geburtenplus geht laut Statistikamt auf Schwangerschaften im Juni und Juli 2020 zurück, als sich „die Coronalage nach dem ersten Lockdown entspannt hatte“.
Auch im weiteren Jahresverlauf 2021 entwickelten sich die Geburten der Geschwisterkinder demnach überwiegend „sehr positiv“. Die Gesamtzahl der Geburten verzeichnete jedoch mit Ausnahme im August nur ein geringes Plus.