Alberto Núñez Feijóo ist zum neuen Chef der konservativen Volkspartei (PP) in Spanien gewählt worden. Der 60-Jährige erhielt bei einem Parteitag am Samstag in Sevilla 98,3 Prozent der Stimmen. Er war der einzige Kandidat für die Nachfolge des 41-jährigen Hardliners Pablo Casado, der das Amt im Juli 2018 übernommen hatte und nun auch seinen Parlamentssitz aufgibt.
Núñez Feijóo gilt als gemäßigt und pragmatisch. Er ist seit 13 Jahren Präsident der Regionalregierung von Galicien, wo er über eine absolute Mehrheit verfügt. Als PP-Vorsitzender steht Núñez Feijóo vor der schweren Aufgabe, die größte Oppositionspartei neu aufzustellen. In den vergangenen Jahren hatte sie zahlreiche von Korruptionsskandalen enttäuschte Wähler an weiter rechts stehende Parteien verloren. Spanien wird derzeit von dem sozialistischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez regiert.
Die nächsten Parlamentswahlen finden Ende 2023 statt. Umfragen zufolge könnte die PP bei einem Wahlsieg auf die Unterstützung der rechtsextremen Vox-Partei angewiesen sein.