In Serbien haben die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen begonnen. Staatschef Aleksandar Vucic gab am Sonntagmorgen in der Hauptstadt Belgrad seine Stimme ab. Umfragen zufolge kann der als Populist geltende 52-Jährige auf eine Wiederwahl hoffen. Angesichts der Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs hatte er sich im Wahlkampf als Garant für Stabilität dargestellt.
Zuvor dominierende Themen wie der Umweltschutz und Korruption hatten angesichts des Krieges an Gewicht verloren. Auch Vucics Serbische Progressive Partei (SNS) dürfte den Umfragen zufolge ihre Mehrheit im Parlament verteidigen.
Wichtigster Herausforderer ist der frühere Militärchef Zdravko Ponos, der von der pro-europäischen Opposition unterstützt wird. Beobachter rechnen jedoch nicht mit einer Abwahl Vucics. Dieser hat seit seinem Amtsantritt als Präsident 2017 seine Macht gefestigt. Kritiker werfen ihm dabei autoritäre Züge und ein problematisches Verhältnis zur Pressefreiheit vor.