Das ab Juni geplante bundesweite Neun-Euro-Ticket für den Nahverkehr ist nach Einschätzung des SPD-Verkehrspolitikers Martin Kröber zwar „gut ausfinanziert“ – allerdings fehle eine Regelung für zusätzliche Energiekosten. Das Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags sagte der „Mitteldeutschen Zeitung“ am Dienstag, das Ticket komme bundesweit und könne mit den dafür vorgesehenen Mitteln von 2,5 Milliarden Euro gut finanziert werden.
„Was mir Sorge macht, sind die Mehrbelastungen durch die hohen Energiekosten“, sagte Kröber. Ein kleines Busunternehmen könne das nicht zahlen. „Da muss das Verkehrsministerium noch einmal nachbessern.“ Die Länder fordern demnach unter anderem als Ausgleich für die derzeit teure Energie einen Zuschlag von insgesamt 1,5 Milliarden Euro.
Das Kabinett befasst sich am Mittwoch mit zentralen Punkten des Entlastungspakets der Regierung zum Ausgleich für die hohen Energiepreise sowie mit dem Ergänzungshaushalt. Dort sind auch die 2,5 Milliarden Euro an Mitteln eingestellt, mit denen die Länder das Neun-Euro-Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel für Juni, Juli und August finanzieren sollen.
Kröber sieht in dem Angebot den Beginn einer Verkehrswende. „Nicht alle können sich ein neues Elektroauto leisten oder schaffen den Weg zur Arbeit mit dem Rad“, sagte er der Zeitung. „Mit dem Ticket sprechen wir endlich die Menschen an, die mit bangem Blick auf ihre Ausgaben bislang auf Mobilität verzichtet haben.“