Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine gerechtere Verteilung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine in den Ländern der EU gefordert. Er halte es für „richtig“, in diesem Zusammenhang auch über Verteilungsquoten zu sprechen, sagte Steinmeier am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Viele andere Länder in Europa halten sich noch zurück“, wenn es um die Aufnahme von Flüchtlingen geht. „Deshalb muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.“
Als beispielhaft würdigte Steinmeier die große Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen in Polen und in der Republik Moldau. Nun komme es darauf an, „dass alle europäischen Länder sich selbst in der Verantwortung sehen“.
Auch innerhalb Deutschlands sollten die Flüchtlinge besser verteilt werden, sagte Steinmeier. „Wir schöpfen die Aufnahmebereitschaft in vielen Bundesländern noch gar nicht richtig aus“, sagte er. Derzeit sei die Lage so, dass viele Geflohene aus der Ukraine in Berlin oder anderen Großstädten bleiben wollten – auch deshalb, weil sie davon ausgingen, dass sie von dort schneller in ihre Heimat zurückkehren könnten, sagte Steinmeier. Dies mache die Verteilung schwierig.