Der Reisekonzern TUI will schon bald weitere Kreditlinien aus dem staatlichen Rettungspaket zurückgeben. „Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Monaten einen weiteren Schritt auf dem Weg ‚raus aus der Staatsfinanzierung machen werden“, sagte TUI-Chef Friedrich Joussen dem „Handelsblatt“. „Wir nutzen die Kreditlinien des Bundes daher aktuell nicht und werden sie, sollte nicht etwas völlig Überraschendes geschehen, zumindest auch im Sommer nicht mehr brauchen.“
TUI hatte vor wenigen Wochen eine erste Kreditlinie von 700 Millionen Euro zurückgegeben. Aktuell kann der Konzern noch auf staatliche Kredite mit einem Volumen von 2,4 Milliarden Euro zurückgreifen. TUI habe Ende März nach der Rückführung der ersten Kreditzusagen eine Liquidität von 3,4 Milliarden Euro gehabt, sagte Joussen der Zeitung.
Trotz des Ukraine-Kriegs würden weiterhin viele Reisen gebucht. Der aktuelle Buchungsbestand sei im Sommer bei gut 80 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019. „Damit ist die Hälfte unserer Kapazität bereits sicher. Dazu kommen die Zugänge, also kurzfristigere Buchungen, die derzeit pro Woche um etwa 14 Prozent über dem Wert vor der Krise liegen“, sagte Joussen dem „Handelsblatt“. Er erwarte weiterhin einen starken Sommer.