Binnen eines Tages sind weitere zehntausende Menschen UN-Angaben zufolge vor dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine geflüchtet. Das UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) meldete am Montag über 4,215 Millionen Flüchtlinge seit Beginn der Invasion am 24. Februar und damit knapp 38.650 mehr als am Sonntag. Hinzu kommen laut UNHCR fast 6,5 Millionen Binnenvertriebene.
Insgesamt wurden damit mehr als zehn Millionen Menschen durch die Kämpfe vertrieben, das ist mehr als ein Viertel der ukrainischen Bevölkerung. Sie flohen in Nachbarländer oder andere Regionen der Ukraine.
Vor diesem Konflikt lebten in der Ukraine mehr als 37 Millionen Menschen in den von Kiew kontrollierten Gebieten, darunter 7,5 Millionen Kinder. Mehr als die Hälfte von ihnen wurden nach Angaben der UN-Kinderhilfswerks Unicef aus ihren Heimatorten in andere Regionen vertrieben oder mussten in andere Länder flüchten. Die Bewohner der 2014 von Russland annektierten Krim und die Menschen in den von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebieten in der Ostukraine sind dabei nicht mitgezählt.
Polen allein beherbergt mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge aus der Ukraine. Insgesamt zählten die polnischen Grenzschützer bis Sonntag über 2,48 Millionen Flüchtlinge. 1,5 Millionen von ihnen bleiben laut dem stellvertretenden Innenminister in Polen. Von ihnen hätten bereits 600.000 die nationale Identifikationsnummer erhalten, die oftmals für Dienstleistungen der Ämter, Gesundheitsfürsorge oder Banken verlangt werden.