Die US-Bundesregierung will vor dem Hintergrund der hohen Energiepreise wieder Pachtverträge für Öl- und Gasbohrungen auf Regierungsgrund vergeben. Das Innenministerium teilte am Freitag mit, dass ab kommender Woche 173 Parzellen mit einer Fläche von 58.275 Hektar in neun Bundesstaaten versteigert werden. Dies sind allerdings 80 Prozent weniger Flächen, als ursprünglich für die Verpachtung in Frage kamen. Zudem müssen die Lizenznehmer künftig 18,75 Prozent statt bislang 12,5 Prozent ihrer Gewinne an den Staat abgeben.
US-Präsident Joe Biden hatte vor seiner Amtsübernahme den Kampf gegen den Klimawandel in den Mittelpunkt gestellt. Nach dem Einzug ins Weiße Haus verkündete er ein Moratorium für die Vergabe neuer Bohrpachtverträge auf staatseigenem Land. Unternehmen, die an Lizenzen interessiert sind, müssen künftig neue Anforderungen erfüllen. Dazu gehören beispielsweise mehr Mitspracherechte für Ureinwohner und schärfere Emissionsvorgaben.
Biden hat in den vergangenen Wochen einige Schritte ergriffen, um den Preisdruck an den Zapfsäulen zu lindern. So ordnete er Ende März die Freigabe von Öl aus der strategischen Reserve des Landes an. Die Wiederaufnahme der Konzessionen für die Öl- und Gasförderung auf Bundesland dürfte für das derzeit verfügbare Angebot auf den Märkten jedoch keine unmittelbaren Auswirkungen haben, da die Vergabeverfahren Jahre dauern können.