Einen Tag nach der Schusswaffenattacke in einer New Yorker U-Bahn mit zahlreichen Verletzten ist der gesuchte Verdächtige festgenommen worden. „Wir haben ihn“, sagte New Yorks Bürgermeister Eric Adams am Mittwoch auf einer Pressekonferenz über den 62-jährigen Frank James. Polizeipräsidentin Keechant Sewell sagte, der Verdächtige sei nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in Manhattan auf offener Straße festgenommen worden. Er habe keinen Widerstand geleistet.
Das Motiv des Mannes ist nach wie vor unklar. Er wurde nun auf Grundlage eines Gesetzesartikels angeklagt, der „terroristische und andere gewalttätige Angriffe“ gegen Verkehrsmittel unter Strafe stellt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. James war in der Vergangenheit in den Bundesstaaten New York und New Jersey zwölf Mal festgenommen worden, unter anderem wegen Vorwürfen von Sexualstraftaten, dem Besitz von Einbruchswerkzeug und Störung der öffentlichen Ordnung.
Der 62-Jährige soll am Dienstagmorgen bei einer Attacke in einer U-Bahn der Linie N im Stadtviertel Sunset Park in Brooklyn zehn Menschen durch Kugeln verletzt haben. Nach Polizeiangaben hatte sich der Mann bei der Tat während der Hauptverkehrszeit eine Gasmaske aufgesetzt und zwei Kanister geöffnet, aus denen Rauch austrat. Anschließend eröffnete er das Feuer auf die Passagiere.
Zehn Menschen erlitten bei dem Vorfall Schussverletzungen. 13 weitere erlitten Rauchgasvergiftungen oder verletzten sich auf der Flucht. Nach Behördenangaben schwebt aber niemand in Lebensgefahr. Insgesamt feuerte der Mann nach Polizeiangaben mit einer Pistole 33 Schüsse ab. Am Tatort fanden Ermittler zudem weitere Pistolen-Magazine und eine Axt.
Nach der Tat, die New York erschütterte, suchte die Polizei fieberhaft nach dem Angreifer. James wurde von einer „Person von Interesse“ zu einem „Verdächtigen“ hochgestuft.
Er hatte vor der Tat mehrere Videos auf der Internet-Plattform Youtube veröffentlicht, in denen er lange und teilweise aggressive politische Tiraden von sich gibt und New Yorks neuen Bürgermeister Adams kritisiert.