In einem Prozess wegen der geplanten Entführung von Michigans Gouverneurin Gretchen Whitmer hat ein Geschworenen-Gericht zwei Angeklagte freigesprochen. Die beiden Männer seien von den Geschworenen für nicht schuldig befunden worden, gab der US-Bundesrichter Robert Jonker am Freitag nach fünftägigen Beratungen in Grand Rapids bekannt. Bei zwei weiteren Angeklagten konnten sich die Geschworenen nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen.
Die vier Männer und zehn weitere Extremisten waren im Oktober 2020, einen Monat vor der US-Präsidentschaftswahl, festgenommen worden. Sie sollen geplant haben, die demokratische Gouverneurin zu entführen, um einen „Bürgerkrieg“ anzuzetteln. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Verdächtigen unter anderem Whitmers Ferienhaus beobachtet und eine nahegelegene Brücke fotografiert, die als Ablenkungsmanöver gesprengt werden sollte.
Whitmer, eine scharfe Kritikerin von Ex-Präsidenten Donald Trump, war damals von rechten Gruppen wegen ihrer harten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie angefeindet worden. Proteste teils schwer bewaffneter Aktivisten in Michigans Hauptstadt Lansing sorgten landesweit für Aufsehen. Trump hatte vor den Protesten dazu aufgerufen, Michigan und die ebenfalls demokratisch regierten Bundesstaaten Minnesota und Virginia zu „befreien“. Er hatte Whitmer zudem wiederholt angegriffen.
Zwei andere Angeklagte haben sich wegen der Entführungspläne schuldig bekannt. Einer von ihnen wurde bereits zu sechs Jahren Haft verurteilt. Acht weiteren Beschuldigten sollen nicht auf Bundesebene, sondern in Michigan vor Gericht gestellt werden.