Das Europäische Parlament hat sexuelle Gewalt gegen ukrainische Frauen in dem Kriegsland und in der EU scharf verurteilt. Die Abgeordneten verurteilten am Donnerstag in Straßburg „aufs Schärfste den Einsatz sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt als Kriegswaffe“. In der nicht bindenden Entschließung, für die eine große Mehrheit der Parlamentarier stimmte, betonten diese zudem, dass es sich dabei um ein Kriegsverbrechen handele.
Neben sexueller Gewalt gegen Frauen in der Ukraine kritisierte das EU-Parlament Übergriffe in Aufnahmezentren in der Europäischen Union. Die Abgeordneten zeigten sich „besorgt über die wachsende Zahl von Berichten über Menschenhandel, sexuelle Gewalt, Ausbeutung“ von aus der Ukraine geflohenen Frauen und Kindern in Europa.
Das Europaparlament forderte die Mitgliedstaaten daher auf, Frauen und Mädchen aus der Ukraine in den Aufnahmezentren besser zu schützen. Zudem solle der Zugang zur sogenannten Pille danach oder zu Schwangerschhaftsabbrüchen sichergestellt werden. Dies solle unter anderem für Betroffene von sexueller Gewalt gelten.
Auch EU-Innenkommissarin Ylva Johansson warnte bereits mehrfach vor der Gefahr des Menschenhandels und von sexueller Ausbeutung für aus der Ukraine geflohene Kinder und Jugendliche. Da seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen, flüchten vor allem Frauen, Kinder und ältere Menschen aus dem Kriegsland.