Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat sich dafür ausgesprochen, den Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene herabzustufen. Die Bundesregierung solle sich dafür einsetzen, forderte der Verband am Mittwoch in Berlin im Vorfeld der Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern. Es dürfe kein Tabu sein, künftig Gebiete auszuweisen, in denen sich etwa wegen der Weidewirtschaft keine Wolfsrudel dauerhaft niederlassen dürfen.
Zudem forderte der Verband für Wolfsangriffe „klare Notstandsregeln“, die Haltern von Jagdhunden und Nutztieren Rechtssicherheit geben sollen, sowie bundesweit gültige Regelungen für den Umgang mit schwer verletzten Wölfen, etwa nach Wildunfällen.
Für die Bundesländer müsse künftig „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement“ möglich sein. Das Zusammenleben von Mensch, Weidetieren, Wolf und anderen Wildtieren müsse künftig konfliktärmer gestaltet werden.
„Deutschland hat schon jetzt die weltweit höchste Wolfsdichte, Risse von Pferden, Rindern und Schafen nehmen rasant zu – es ist höchste Zeit, zu handeln“, erklärte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. Ökologische Kriterien allein reichten nicht für die Bewertung der Eignung eines Lebensraums für den Wolf.
Die Politik müsse Spielräume konsequenter nutzen. Anders als Deutschland regulierten etwa Frankreich und Schweden den Wolfsbestand bereits erheblich, obwohl er auch dort europarechtlich streng geschützt sei. Die nächste Umweltministerkonferenz findet von Mittwoch bis Freitag in Wilhelmshaven statt.