Tafel-Chef: Lage „so angespannt wie noch nie“

Tafel - Bild: Thomas Lohnes/Getty Images
Tafel - Bild: Thomas Lohnes/Getty Images

Die Tafeln in Deutschland sehen sich angesichts einer steigender Nachfrage und eines rückläufigen Spendenaufkommens in einer Notlage. „Die Situation bei den Tafeln ist so angespannt wie noch nie. Deutlich mehr Menschen kommen, gleichzeitig sinken die Lebensmittelspenden“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Tafel Deutschland, Jochen Brühl, den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“.

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer seien „teilweise pausenlos im Einsatz und erleben es als belastend, wenn sie Menschen nicht helfen können, weil keine Lebensmittel mehr da sind zum Weitergeben“.

Der Verbandsvorsitzende forderte die Politik auf, bei der Armutsbekämpfung Abhilfe zu schaffen. Die Tafeln allein könnten „diesen Druck nicht aushalten“. Brühl appellierte an die Bundesregierung und die Kommunen: „Tafeln sind nicht Teil des sozialstaatlichen Systems. Wir helfen ehrenamtlich und nach Kräften, aber es war nie die Idee der Tafeln, alle armutsbetroffenen Menschen verlässlich und verbindlich zu versorgen“, sagte Brühl.

Er rief die Bundesregierung auf, bei den Entlastungspaketen nachzubessern. „Einmalzahlungen von wenigen hundert Euro reichen nicht aus und kommen zu spät“, kritisierte Brühl. Es müsse jetzt schnell eine Erhöhung der Harz-IV-Regelsätze kommen sowie eine „deutliche Entlastungen für Menschen mit geringen Einkommen“.

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