Nach einer Reihe von Hitzewellen in Europa, Nordamerika und Asien steht fest, dass der Juli 2023 der heißeste Monat seit Beginn der Aufzeichnungen europäischer Klimaforscher im Jahr 1940 war. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus veröffentlichte am Dienstag Daten, die eine entsprechende Prognose bestätigten. Die monatliche Durchschnittstemperatur lag mit 16,95 Grad Celsius deutlich über dem bisherigen Rekord vom Juli 2019 (16,63 Grad Celsius).
Gleich zu Beginn des Julis waren an vier Tagen in Folge Temperaturen gemessen worden, die den bisherigen globalen Durchschnittstemperaturrekord überstiegen. Alle übrigen Tage des Monats waren wärmer als der bisher global gesehen wärmste Tag (13. August 2016), an dem 16,80 Grad Celsius erreicht wurden. Der Zeitraum vom 3. bis zum 31. Juli bildet folglich die heißesten 29 Tage seit Beginn der Aufzeichnungen ab.
Der heißeste Tag innerhalb dieser Periode war der 6. Juli, an dem die globale Durchschnittstemperatur 17,08 Grad Celsius erreichte. Damit überschritten die Werte, die in der ersten und dritten Woche des Monats gemessen wurden, vorübergehend die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Schwelle von 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau (1850-1900). Die ungewöhnlichen hohen Temperaturen in diesem Jahr sorgten global gesehen zudem für einen überdurchschnittlich hohen Anstieg der Temperatur der Meeresoberfläche.
Bereits seit April liegen die gemittelten Temperaturen über den durchschnittlichen Rekordwerten für diese Jahreszeit. Hinzu kommen nationale Hitzerekorde: So wurden in der Stadt Turpan, in der chinesischen Provinz Xinjiang, am 16. Juli 52,2 Grad Celsius gemessen. Sorgen bereitet den Forschern zudem die unterdurchschnittliche Ausdehnung des Meereises in der Antarktis: Die Ausdehnung im Juli lag laut Satellitenbildern 15 Prozent unter dem bisherigen Mittelwert.
„Das extreme Wetter, von dem im Juli viele Millionen Menschen betroffen waren, ist leider die harte Realität des Klimawandels und ein Vorgeschmack auf die Zukunft“, sagte der Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie, Petteri Taalas. „Die Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, ist dringender denn je. Klimaschutz ist kein Luxus, sondern ein Muss.“