Nach dem Beschluss des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB), die Vorbereitungsphase für den digitalen Euro zu beginnen, erwartet Bundesbankvorstand Burkhard Balz einen „neuen Schub“ für die geplante Digitalwährung. „Von nun an steht im Mittelpunkt: Wie soll dieser digitale Euro aussehen – und was für ein Regelwerk brauchen wir?“, sagte er der FAZ (Donnerstagsausgabe).
Im Januar 2026, wie ursprünglich von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in Aussicht gestellt, werde es den Digitaleuro aber wohl noch nicht geben, so Balz weiter.
„Nun sind zunächst einmal die Gesetzgeber in Brüssel am Zug.“ Das Europäische Parlament und der Europäische Rat müssten über die Einführung des digitalen Euro entscheiden. Zum Teil seien wohl auch Entscheidungen der nationalen Parlamente erforderlich: „Realistisch ist aus heutiger Sicht, dass es noch ein paar Jahre braucht, bevor wir mit dem digitalen Euro zahlen können.“
Für Verbraucher solle das Bezahlen mit dem digitalen Euro mit keiner Gebühr verbunden sein: „Genau wie beim Bargeld sollen sie keine Kosten tragen müssen“, sagte Balz: „Und auch die Händler, die heute mitunter hohe Gebühren an Zahlungsdienstleister entrichten müssen, könnten von dem zusätzlichen Angebot auf dem Zahlungsmarkt profitieren.“ Am Ende müsse der Betrieb eines solchen Systems natürlich finanziert werden: „Händler und die Banken werden ihren Beitrag leisten müssen, natürlich auch wir Notenbanken durch die Bereitstellung der Infrastruktur.“
Er sei aber überzeugt, dass „ein digitaler Euro zu einem effizienteren, widerstandsfähigeren und innovativeren Zahlungsverkehr beitragen“ könne, von dem am Ende alle Beteiligten profitierten.