Die frühere Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) mahnt zügige Konsequenzen aus dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler in der Pisa-Studie 2023 an. Notwendig sei jetzt die „Bereitschaft zu verstehen, dass unsere Schulen – von der Zusammensetzung der Schülerschaft her – internationale Schulen sind“, sagte sie der „Bild“. „Keine noch so strenge Migrationspolitik wird daran etwas ändern, die Internationalität ist ein Merkmal moderner Gesellschaften.“
Die enge Vertraute der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mahnt mehr „bildungspolitische Klugheit“ an, „Prioritäten des Lernens entsprechend der internationalen Schülerschaft zu setzen und die Schulen dafür zu gewinnen“. „Dazu gehören Klärungen: zum Erwerb der deutschen Sprache vor Schulbeginn, zum Beispiel Sprachpaten und Lesepaten, zur Rolle der Muttersprachen als einer zusätzlichen Kompetenz, zur Stabilisierung der Grundschulen mit mehr Verbindlichkeit des Lernens und der Förderung von Musik, Kunst und Kreativität, die wichtige Faktoren für erfolgreiches Lernen sind – Bewegung übrigens auch.“ Schavan sagte der „Bild“ weiter: „Dafür gibt es Konzepte seit 20 Jahren.“
Zugleich fordert Schavan eine „Offensive, um akademisch gebildete Menschen aus Zuwandererfamilien für den Lehrerberuf zu gewinnen“. Die Lehrerkollegien müssten internationaler werden. Dafür eigneten sich duale pädagogische Studiengänge in allen Ländern in Deutschland.
Zudem ruft Schavan nach einer „Entscheidung in den 16 Ländern, Bildungspolitik als Herzstück der Landespolitik zu werten“. Diese müssten mit Kommunen und dem Bund nun „zügig“ eine Strategie „Internationale Schule“ entwickeln. Die Begeisterung für Bildung in der Gesellschaft sei „eine Voraussetzung für die Bildungsrepublik Deutschland und für Qualität in den Schulen“.
„Das kostet kein Geld, gleichwohl Zeit mit Kindern, in der Erwachsene ihre Begeisterung für Lernen und Schule mit ihnen teilen“, sagte Schavan.