Als Vergeltung für die wegen der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen hat Russlands Präsident Wladimir Putin vereinfachte Visaregelungen für Beamte und Journalisten aus „unfreundlichen“ europäischen Staaten ausgesetzt. Das Dekret „über Vergeltungsmaßnahmen im Zusammenhang mit unfreundlichen Handlungen ausländischer Staaten“ basiert auf der Notwendigkeit, „dringende Maßnahmen als Reaktion zu ergreifen“, wie es in der am Montag vom Kreml veröffentlichten Erklärung heißt.
Mit den neuen Maßnahmen wird die Visabefreiung für offizielle Delegationen aus den EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, Island, der Schweiz und Liechtenstein aufgehoben. Das Verfahren zur Einreichung von Dokumenten wurde verschärft und die vereinfachten Verfahren für Mehrfachvisa für Beamte und Journalisten abgeschafft.
Das Dekret weist das Außenministerium und andere Behörden außerdem an, über die Einführung individueller Einreisebeschränkungen für ausländische Bürger zu entscheiden, die „unfreundliche Handlungen gegen Russland durchführen“. Als Reaktion auf die westlichen Sanktionen hat Moskau im vergangenen Monat die Liste der sogenannten „unfreundlichen“ Länder um alle 27 EU-Staaten, die USA und Großbritannien erweitert.
Die EU hat unter anderem gegen eine Reihe von russischen Politikern, darunter Putin und Außenminister Sergej Lawrow, Strafmaßnahmen verhängt, ebenso gegen die russischen Staatssender RT und Sputnik, deren Ausstrahlung verboten wurde.