Die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland ist zuletzt leicht zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurden rund 94.600 Abtreibungen gemeldet, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 5,4 Prozent entsprach, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie war nicht erkennbar, weil die Zahl der Abbrüche im ebenfalls stark von der Krise geprägten Jahr 2020 lediglich um 0,9 Prozent zurückgegangen war.
Der Statistik zufolge waren mit 70 Prozent die meisten Frauen, die eine Abtreibung vornehmen ließen, zwischen 18 und 34 Jahre alt. Rund acht Prozent der Frauen waren 40 Jahre alt und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Mit 41 Prozent hatte fast die Hälfte der Betroffenen vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
Im Zehnjahresvergleich registrierte das Statistikamt deutlich weniger Schwangerschaftsabbrüche. Demnach wurden im Jahr 2021 insgesamt 14.300 Fälle weniger gemeldet als im Jahr 2011. Überdurchschnittlich stark ging die Zahl in den jüngeren Altersgruppen zurück.
Bei den 15- bis 17-Jährigen waren es rund 40 Prozent beziehungsweise 1500 Abtreibungen weniger, bei den 18- bis 19-Jährigen sogar rund 41 Prozent weniger. Teilweise sei dieser Effekt darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Frauen in diesen Altersgruppen in Deutschland im selben Zeitraum zurückgegangen sei.