Nach dem Rücktritt der nordrhein-westfälischen Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat der amtierende Finanzminister Lutz Lienenkämper (beide CDU) das Umweltressort übernommen. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) beauftragte den 52-Jährigen damit, die Geschäfte des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz wahrzunehmen, wie die Landesregierung am Dienstag mitteilte. Heinen-Esser war in der vergangenen Woche nach heftiger Kritik wegen einer Urlaubsreise nach der Jahrhundertflut zurückgetreten.
Lienenkämper ist seit 2017 Finanzminister in der schwarz-gelben Landesregierung und wurde vom damaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) berufen. Das Ressort führte er unter Laschets Nachfolger Wüst weiter. Im Kabinett von Jürgen Rüttgers (CDU) war er zudem ein Jahr lang Verkehrsminister.
Heinen-Esser stand in der Kritik, weil sie nach der Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nach einer kurzen Unterbrechung in ihren Mallorca-Urlaub zurückgekehrt und offenbar länger auf der Ferieninsel geblieben war, als sie später im parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu der Katastrophe angab.
Nach einem Bericht des „Kölner Stadt-Anzeigers“ hatte Heinen-Esser auf der spanischen Urlaubsinsel Besuch weiterer Mitglieder des nordrhein-westfälischen Kabinetts. Demnach hielten sich auch Bauministerin Ina Scharrenbach und Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner (beide CDU) zeitweise auf der Insel auf und nahmen an einer Geburtstagsfeier von Heinen-Essers Ehemann am 23. Juli teil. Auch die CDU-Parteikollegin und Kölner Bundestagsabgeordnete Serap Güler gehörte demnach zu den Gästen.
