Russlands Präsident Wladimir Putin hat dem Westen eine Destabilisierung des Energiemarkts vorgeworfen und strebt eine Umlenkung der eigenen Energieexporte Richtung Asien an. „Wir müssen unsere Exporte diversifizieren“, sagte er am Donnerstag bei einem Kabinettstreffen. Die Energielieferungen Richtung Westen „werden sinken“, stattdessen würden „Schritt für Schritt die stark wachsenden Märkte im Süden und im Osten“ bedient.
Russland müsse die schon vor Jahren eingeschlagene Richtung weitergehen, sagte Putin bei dem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Bezug auf die Verlagerung der Energielieferungen. Das Treffen beschäftigte sich mit dem Energiesektor des Landes vor dem Hintergrund der westlichen Sanktionen gegen Russland.
Derzeit liefert Russland weiterhin Erdöl und Erdgas nach Europa, den für Russland wichtigsten Absatzmarkt. Ein mögliches Gas-Embargo gegen Russland wird allerdings derzeit in der EU diskutiert. Es scheitert bislang unter anderem an Deutschland, da die Bundesrepublik besonders abhängig von russischem Gas ist. Ein Kohle-Embargo wurde hingegen von der EU, den USA und Japan bereits angekündigt.
„Die europäischen Länder sprechen ständig davon, auf russische Lieferungen zu verzichten und indem sie das tun, destabilisieren sie den Markt und treiben die Preise nach oben“, sagte Putin. Die Versuche der westlichen Länder, „russische Lieferanten zu verdrängen und unsere Energieressourcen durch eine alternative Versorgung zu ersetzen, werden unweigerlich die gesamte Weltwirtschaft belasten“. Die Konsequenzen eines solchen Schritts könnten „sehr schmerzhaft sein, vor allem für die Verantwortlichen einer solchen Politik“.