Rund 8,6 Millionen Erwerbstätige haben laut einer DAK-Analyse ein erhöhtes Herzinfarktrisiko durch eine psychische Erkrankung oder arbeitsbedingten Stress. Das ist fast ein Fünftel der erwerbstätigen Menschen, wie aus dem am Dienstag in Hamburg veröffentlichten aktuellen Gesundheitsreport der Kasse hervorgeht. „Das Herzrisiko Psyche ist eine unterschätzte und oft unbekannte Gefahr“, erklärte DAK-Chef Andreas Storm.
Gefährlich ist der Studie zufolge, dass psychische Risiken oft mit klassischen Faktoren wie Rauchen oder Übergewicht zusammenkommen. „Bei Menschen, die an einer Depression leiden, finden sich auch verstärkt klassische Herz-Kreislauf-Risiken“, erklärte Storm.
In der Befragung gibt demnach fast ein Drittel – 32,6 Prozent – der Beschäftigten mit psychischem Risiko an, auch Übergewicht zu haben. Mehr als 30 Prozent zählen sich außerdem zu den Raucherinnen und Rauchern. Unter den Beschäftigten ohne psychisches Risiko ist der Anteil an Menschen mit starkem Übergewicht mit 22,6 Prozent deutlich geringer, und nur ein Fünftel von ihnen raucht.
Erwerbstätige mit Depressionen sind öfter in ärztlicher Behandlung wegen einer sogenannten koronaren Herzkrankheit, bei der sich die Herzkranzgefäße langsam verschließen und auch schon im mittleren Lebensalter ein akuter Herzinfarkt auftreten kann. Zum einen entwickeln den Experten zufolge Menschen mit psychischen Erkrankungen häufiger Herzprobleme, zum anderen entsteht bei vielen Herz-Kreislauf-Patienten in der Folge eine psychische Erkrankung.
Für den Gesundheitsreport wertete das Iges-Institut in Berlin die Daten von 2,45 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten aus. Zudem wurden rund 7100 Erwerbstätige durch das Forsa-Institut befragt.