Aus dem von russischen Truppen eingekesselten Asow-Stahlwerk in Mariupol sind nach ukrainischen Angaben rund hundert Zivilisten evakuiert worden. Die Menschen waren am Sonntag auf dem Weg in das ukrainische Saporischschja, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Twitter mitteilte. Die UNO hatte zuvor erklärt, dass eine Evakuierungsaktion zur Rettung von Zivilisten aus dem Stahlwerk angelaufen sei.
„Die Evakuierung von Zivilisten von Asow-Stahl hat begonnen. Die erste Gruppe von rund hundert Leuten ist schon auf dem Weg in (ukrainisch) kontrolliertes Gebiet. Morgen treffen wir sie in Saporischschja“, schrieb Selenskyj auf Twitter.
Das Gebiet des Asow-Stahlwerks in der südostukrainischen Hafenstadt ist heftig umkämpft. Das Stahlwerksgelände ist die letzte Bastion des ukrainischen Widerstands im durch russische Angriffe weitgehend zerstörten Mariupol. In dem Komplex mit weitläufigen unterirdischen Tunnelanlagen sollen noch hunderte ukrainische Soldaten und Zivilisten unter katastrophalen Bedingungen ausharren. Bisher war noch keine Evakuierungsaktion aus dem Asow-Stahlwerk gelungen.