Die Anbaufläche von Schlafmohn hat in Deutschland einen neuen Rekordwert erreicht. Im vergangenen Jahr wurde auf insgesamt 1077 Hektar Schlafmohn angebaut, was einer Fläche von 1500 Fußballfeldern entspricht, wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) am Freitag in Bonn mitteilte. Damit hat sich die Anbaufläche seit 2016 mehr als versechsfacht.
Aus der Pflanze wird Schlafmohnsamen gewonnen, der als Lebensmittel zum Beispiel in Backwaren verwendet oder zu kaltgepressten Ölen weiterverarbeitet wird. Auch in vielen Gärten wird Schlafmohn zu Zierzwecken angebaut.
In Deutschland unterstehen die Pflanzen und Pflanzenteile von Papaver somniferum – so der lateinische Name – den betäubungsmittelrechtlichen Vorschriften. Dafür muss bei der beim BfArM angesiedelten Bundesopiumstelle eine Erlaubnis beantragt werden. Das gilt nicht nur für die gewerbliche, sondern auch für die private Nutzung, etwa im Garten. Grund dafür ist das im Milchsaft der Pflanze enthaltene Morphin. Angebaut werden dürfen hierzulande ausschließlich morphinarme Sorten.
Rund 190 Landwirte und landwirtschaftliche Betriebe haben den Angaben zufolge derzeit eine Erlaubnis zum Anbau von Schlafmohn. Diese Zahl hat sich in den vergangenen sechs Jahren nahezu verdreifacht.
Die größte Anbaufläche hat Sachsen mit insgesamt 303 Hektar. In Niedersachsen wird auf 176 Hektar Schlafmohn angebaut, gefolgt von Bayern mit 153 und Sachsen-Anhalt mit 148 Hektar. In der durchschnittlichen Anbaufläche pro Bundesland liegt der Osten deutlich vorn: Während in den neuen Bundesländern durchschnittlich jeweils rund 94 Hektar angebaut werden, sind es in den alten Bundesländern nur etwa 55 Hektar.