Auch in diesem Jahr ist wegen der Corona-Regeln die sonst übliche Grippewelle bislang ausgeblieben. Wie aus einer am Montag veröffentlichten Analyse der Barmer-Krankenkasse hervorgeht, waren zwischen zwischen Anfang Oktober und Ende November im Schnitt 722 Versicherte der Kasse wegen Influenza krankgeschrieben. Im selben Vorjahreszeitraum waren es durchschnittlich 748 Versicherte mit Grippediagnose – im Vor-Corona-Jahr 2019 hingegen im Schnitt 1383.
Zwar stieg die Zahl der Grippekranken zuletzt etwas, jedoch liegt sie immer noch deutlich unter den Vergleichswerten aus dem Jahr vor der Pandemie. Die Abstands- und Hygieneregeln zum Schutz vor Corona senken der Kasse zufolge offensichtlich auch das Influenzarisiko. Dieser positive Effekt sei umso wichtiger, da viele Kliniken wegen Corona bereits am Limit arbeiteten und die hochansteckende Omikron-Variante auf dem Vormarsch sei. Je weniger schwere Grippefälle es gebe, desto mehr Kapazitäten blieben den Krankenhäusern, erklärte Barmer-Chef Christoph Straub.
In der vergangenen Saison war die Grippewelle wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie praktisch ausgefallen. Bislang wurden für diese Saison mehr als 34 Millionen Influenza-Impfstoffdosen freigegeben. Gegen Corona und die Grippe kann zeitgleich und ohne Abstand geimpft werden. Experten zufolge ist die Grippeschutzimpfung auch jetzt noch sinnvoll, da sich die Grippesaison bis in den April oder Mai ziehen könne.