Schleswig-Holstein hat laut einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ als erstes Bundesland den Vertrag mit der hinter der Luca-App stehenden Firma gekündigt. Da das Land die Pflicht zur Kontaktdatenerhebung aufgehoben habe und eine Wiedereinführung nicht abzusehen sei, bestehe „kein Grund, an Luca festzuhalten“, sagte der Geschäftsführer des schleswig-holsteinischen Landkreistags, Sönke Schulz, der Zeitung am Mittwoch.
Die Luca-App dient der Nachverfolgung von Kontakten, damit können sich etwa Gäste in der Gastronomie anmelden. Schulz sagte: „Bis zur Aufhebung der Pflicht zur Erhebung von Kontaktdaten haben uns die Gesundheitsämter positive Rückmeldungen zur Nutzung von Luca gegeben.“ Danach habe sich die Luca-Nutzung jedoch stark reduziert.
Eine Sprecherin des Luca-Herstellers Nexenio GmbH sagte der Zeitung, dass die Kündigung Schleswig-Holsteins vermutlich keine Auswirkungen auf die Entscheidungen anderer Bundesländer haben werde. Das System hinter der Luca-App sei aktuell in 13 von 16 Bundesländern für die Corona-Kontaktnachverfolgung an die Gesundheitsämter angeschlossen. Die Jahresverträge laufen im Frühjahr aus. Ohne Kündigung verlängern sich die Verträge dem Bericht zufolge um ein weiteres Jahr.