Die Supermarktkette Aldi will bis spätestens 2030 im Eigenmarkensortiment nur noch Milch aus den tierwohlgerechteren Haltungsformen drei und vier anbieten. „Die Nachfrage nach Tierwohl-Produkten wächst stetig“, erklärte die Ko-Geschäftsführerin bei Aldi Nord, Tanja Hacker, am Donnerstag. Aktuell stammen laut Konzernangaben bei Aldi Nord und Aldi Süd 25 Prozent der Milch aus den Haltungsformen drei und vier. In einem ersten Schritt soll der Anteil bis 2023 auf 40 Prozent steigen.
Bis 2024 will die Supermarktkette dann komplett auf Milch aus der niedrigsten Haltungsform eins verzichten. Außerdem soll ab 2024 für das Eigensortiment nur noch Milch aus deutscher Herkunft bezogen werden. „Spätestens bis 2030“ soll dann die gesamte Milch im Eigenmarkensortiment bei Aldi Nord und Aldi Süd aus den Haltungsformen drei und vier stammen.
Bereits am Mittwoch hatte die Supermarktkette Lidl angekündigt, künftig 65 Prozent des Milchsortiments auf die Haltungsstufen drei und vier anzuheben. Edeka und Netto hatten Anfang der Woche mitgeteilt, das Eigenmarkensortiment im Laufe des Jahres auf die Haltungsform zwei oder höher umzustellen.
Der Deutsche Tierschutzbund begrüßte die Ankündigung, mahnte die Politik jedoch zur Schließung von Lücken im Ordnungsrecht. „Wir loben die ersten Schritte, jedoch sollten Produkte aus tierschutzwidriger Anbindehaltung – egal, ob ganzjährig oder saisonal – raus aus den Sortimenten“, erklärte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder.
So erlaube die Haltungsform zwei noch immer eine saisonale Anbindehaltung der Kühe. Diese stehen laut Tierschutzbund häufig die überwiegende Zeit des Jahres angebunden im Stall. „Hier könnte der Handel noch stärker, noch konsequenter vorangehen“, erklärte Schröder.
An die Politik appellierte er, den Tierschutz in den Ställen sicherzustellen. Der Tierschutzbund kritisiert seit Langem, dass es bis heute keine konkreten gesetzlichen Vorgaben für die Haltung von Milchkühen gebe. Ebenso fordert er ein Verbot jedweder Anbindehaltung.