Der Skandal um Partys am Regierungssitz des britischen Premierministers weitet sich aus: Mitarbeiter des Büros von Regierungschef Boris Johnson haben laut eines Medienberichts eine weitere Feier abgehalten – während des Lockdowns und am Vorabend der Beerdigung von Prinz Philip. Die Zeitung „The Telegraph“ berichtete am Donnerstag, dass Berater und Beamte Mitte April 2021 zusammenkamen, um den Abschied von zwei Mitgliedern des Teams des Regierungschefs zu feiern.
Johnson steht bereits wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln während des ersten Lockdowns im Mai 2020 massiv unter Druck. Am Mittwoch hatte er im britischen Parlament den Besuch einer Gartenparty am Regierungssitz in der Downing Street eingeräumt und um Entschuldigung gebeten. Damals befand sich das Land im strikten Corona-Lockdown und selbst Treffen von mehr als zwei Menschen im Freien waren verboten.
Die neue Party fand dem „Telegraph“ zufolge anlässlich des Abschieds von Johnsons Direktor für Kommunikation, James Slack, und einem von Johnsons persönlichen Fotografen statt. Das Land befand sich damals in Staatstrauer wegen des Todes des Ehemanns von Queen Elizabeth II., Prinz Philip. Die Bilder der Queen, die aufgrund der Corona-Beschränkungen allein in der ersten Reihe der Kirche saß, hatten damals die Härte des Lockdowns im Vereinigten Königreich symbolisiert.