Nordkoreanische Hacker haben nach Angaben von Experten im vergangenen Jahr Kryptowährungen im Wert von rund 400 Millionen Dollar (rund 350 Millionen Euro) erbeutet. Die Hacker hätten Cyberangriffe auf zahlreiche Plattformen für digitale Währungen unternommen und die Beträge auf nordkoreanisch kontrollierte Konten verschoben, schreibt die Blockchain-Datenplattform Chainalysis in einem neuen Bericht.
„Sobald Nordkorea die Kontrolle über die Gelder erhalten hat, haben sie einen sorgfältigen Geldwäscheprozess begonnen, um ihre Spuren zu verwischen“, heißt es in dem Bericht weiter. Die Hacker hätten es auf zahlreiche Kryptowährungen abgesehen. Die weltweit größte Digitalwährung Bitcoin habe ein Viertel der erbeuteten Beträge ausgemacht.
Der Bericht verweist insbesondere auf die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus, die unter anderem für den Hackerangriff auf die Produktionsfirma Sony im Jahr 2014 verantwortlich gemacht wird. Die Gruppe habe von 2018 an jedes Jahr mehr als 200 Millionen Dollar an Kryptowährungen erbeutet, schreibt Chainalysis.
Nordkorea ist für seine Hacker berüchtigt. Das international weitgehend geächtete Land startete sein Cyber-Programm spätestens Mitte der 90er Jahre. Einer als Bureau 121 bekannten Cyber-Einheit sollen laut einem US-Militär-Bericht aus dem Jahr 2020 mehr als 6000 Mitglieder angehörigen, die teilweise aus Ländern wie Belarus, China, Malaysia und Russland heraus operieren. Analysten zufolge nutzt Nordkorea die erbeuteten Kryptowährungen auch zur Finanzierung seiner Waffen- und Raketenprogramme.