Umfrage: Drei Viertel der Deutschen achten im Alltag auf Klimaschutz

Symbolbild: Klima
Symbolbild: Klima

Drei Viertel der Deutschen nehmen laut einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) in ihrem Alltag Rücksicht auf das Klima. „Insgesamt achten die Menschen in Deutschland bei Mobilität und Konsum immer mehr auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz“, erklärte EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle am Dienstag. Das Interesse am Kauf eines Autos mit umweltfreundlicherem Antrieb stieß im europäischen Vergleich jedoch auf weniger Interesse.

So gaben laut EIB 52 Prozent der Befragten an, sich beim nächsten Autokauf entweder für ein Hybrid- oder ein Elektroauto zu entscheiden. Konkret würden 29 Prozent ein Hybrid- und 23 Prozent ein Elektroauto kaufen. Damit lagen die deutschen Autofahrer 15 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt.

In Italien und Spanien bekundeten beispielsweise 78 Prozent der Umfrageteilnehmer Interesse an einem Auto mit alternativem Antrieb. In Deutschland sind nach eigenen Angaben hingegen noch immer 48 Prozent der Befragten bereit, beim nächsten Autokauf wieder einen Benziner oder Diesel zu kaufen.

Auch bei der Wahl des Urlaubsziels behält eine Mehrheit der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger laut der Umfrage mögliche Auswirkungen auf das Klima im Hinterkopf. Demnach überlegen 67 Prozent, wie sich eine mögliche Reise auf das Klima auswirken wird. Trotzdem gab eine Mehrzahl der Befragten unter 30 Jahren an, für den Sommerurlaub 2022 mit dem Flugzeug zu verreisen (56 Prozent). Bei den 30- bis 64-Jährigen planten dies lediglich 38 Prozent, bei den über 64-Jährigen waren es 24 Prozent.

Im Bereich Konsum spielt das Klimabewusstsein laut der Umfrage ebenfalls eine Rolle: 37 Prozent der Menschen in Deutschland gaben an, Kleidung gebraucht zu kaufen. Damit lagen die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher fünf Prozentpunkte über dem EU-Durchschnitt. Insgesamt kauften mehr Frauen (40 Prozent) als Männer (29 Prozent) in Second-Hand-Läden ein. Unter den 15- bis 29-Jährigen kauften demnach 53 Prozent ihre Kleidung gebraucht, bei den über-65-Jährigen waren es lediglich 22 Prozent.

Bei der Jobsuche und bei Finanzentscheidungen berücksichtigen die Menschen in Deutschland laut der Umfrage ebenfalls Klimaaspekte. Auf der Suche nach einem Job bedachten insgesamt 41 Prozent der Deutschen die Auswirkungen auf die Erderwärmung. Unter den 15- bis 29-Jährigen waren es sogar 55 Prozent.

37 Prozent der Deutschen achten außerdem bei ihren Geldanlagen und bei der Entscheidung für eine Bank auf mögliche Klimaauswirkungen. Auch hier erwiesen sich die Jüngeren mit 43 Prozent als klimabewusster. Bei den über 65-Jährigen gaben lediglich 30 Prozent an, auf die Klimaauswirkungen ihrer Finanzanlagen zu achten.

Für die Erhebung befragte das Marktforschungsunternehmen BVA im Auftrag der EIB insgesamt über 30.000 Menschen in 30 Ländern. Die Umfrage fand zwischen dem 26. August und dem 22. September statt. Die Bank ist eine Einrichtung der EU für langfristige Finanzierungen; Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten.

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