Die Zahl der Todesfälle nach dem Konsum von gepanschtem Kokain in Argentinien ist auf mindestens 24 gestiegen. Die Provinzregierung von Buenos Aires teilte am Freitagabend mit, dass weiterhin 23 Menschen wegen der Drogen im Krankenhaus behandelt wurden. Acht davon mussten demnach künstlich beatmet werden.
In der Nacht zum Mittwoch waren mehr als 80 Menschen nach dem Konsum des mit einer giftigen Substanz gestreckten Rauschgifts in Krankenhäuser eingeliefert worden. Am Donnerstag gaben die Behörden bekannt, dass die Verkaufsstelle des Kokains gefunden und ausgehoben worden sei.
13 Menschen, die im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen wurden, sollen nun im Rahmen der Ermittlungen zur Herkunft des tödlichen Kokains von Richtern und Staatsanwälten angehört werden, wie die argentinische Nachrichtenagentur Telam unter Verweis auf Justizkreise berichtete.
Welche Substanz genau die Todesfälle ausgelöst hatte, blieb zunächst offen. Die Ermittler gehen von einem Opioidderivat aus, das durch Unachtsamkeit der Dealer in die Drogen gelangte.
Insgesamt hatten über 200 Patienten im Zusammenhang mit Kokainkonsum ärztliche Hilfe gesucht. Die meisten kamen laut Behördenangaben mit leichteren Symptomen wie „Bewusstseinsstörungen, Erbrechen, Unwohlsein und Kopfschmerzen“.
Argentinien ist seit den 1970er Jahren zu einem wichtigen Importland für Drogen geworden. Beschlagnahmten die Behörden Mitte der 1980er noch eine halbe Tonne Kokain pro Jahr, waren es 2017 12,1 Tonnen des Rauschgifts. Experten zufolge ist einer der wichtigsten Faktoren für Drogenkonsum die weitverbreitete Armut in dem lateinamerikanischen Land. Der Kokainkonsum ist jedoch in allen Gesellschaftsschichten verbreitet.