Trotz jahrzehntelanger Bemühungen zur wirtschaftlichen Angleichung der Regionen in der EU gibt es weiter ein deutliches Gefälle. Viele weniger entwickelte Regionen „besonders im Süden und Südwesten Europas stagnieren oder fallen zurück“, sagte die für Regionalhilfen zuständige EU-Kommissarin Elisa Ferreira am Mittwoch in Brüssel. In den betroffenen Regionen unter anderem in Italien und Griechenland wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf im Vergleich zu anderen EU-Gegenden zwischen 2001 und 2019 am wenigsten.
Eine gute Nachricht gibt es aber: „Die meisten der weniger entwickelten Regionen, besonders in Mittel- und Osteuropa, holen weiter auf“, sagte Ferreira bei der Vorstellung des neuen Kohäsionsberichts zur Lage der Regionen in der EU. Dem Bericht zufolge hat die starke Wachstumsrate in östlichen Regionen mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen aus der Landwirtschaft in Bereiche mit höherer Wertschöpfung zu tun.
Zu den weniger entwickelten Mitgliedstaaten zählen unter anderem Bulgarien, Ungarn, Polen, Litauen und Rumänien. Der alle drei Jahre erscheinende Bericht zum wirtschaftlichen Zusammenhalt der Mitgliedsländer zeigte auch, dass die Beschäftigungsquote in der EU insgesamt stieg. Regionale Unterschiede in der Beschäftigungsquote blieben jedoch größer als vor der Finanzkrise im Jahr 2008.
Die Kohäsionspolitik der EU fördert mit insgesamt fast 400 Milliarden Euro in den Jahren 2021 bis 2027 die Angleichung der Lebensverhältnisse in der EU. Sie ist nach den Agrarausgaben der größte Posten im EU-Budget.