Nur noch rund 45 Prozent Weltbevölkerung leben einer neuen Studie zufolge in einer Demokratie. Das britische Analyseunternehmen Economist Intelligence Unit (EIU) teilte am Donnerstag mit, dass es vergangenes Jahr einen „weiteren düsteren Rekord“ bei seinem Demokratie-Index verzeichnete. 2020 lebten noch knapp 50 Prozent der Weltbevölkerung laut EIU in einer Demokratie. Es handelte sich demnach um den stärksten Rückschritt seit 2010 und das schlechteste Ergebnis seit Beginn der jährlichen Untersuchung 2006.
Der neue Index „wirft ein Licht auf die anhaltenden Herausforderungen für die Demokratie weltweit, unter dem Druck der Coronavirus-Pandemie und der zunehmenden Unterstützung für autoritäre Alternativen“, teilte EIU mit. In Europa wurde Spanien zu einer „mangelhaften Demokratie“ herabgestuft, was auf eine Verschlechterung der Bewertung für die Unabhängigkeit der Justiz zurückzuführen ist.
Auch Großbritannien fiel in der Rangliste nach Kontroversen über Parteispenden an die konservative Partei von Regierungschef Boris Johnson zurück, wird aber weiter als „vollwertige Demokratie“ eingestuft. Insgesamt leben nur 6,4 Prozent der Weltbevölkerung in einem Land mit dieser Bestbewertung, darunter auch Deutschland.
Die ersten drei Plätze des Index werden von Norwegen, Neuseeland und Finnland belegt, die letzten drei Länder sind Nordkorea, Myanmar und Afghanistan.