Entgegen der Erwartungen hat US-Fahrdienstvermittler Uber im vierten Quartal 2021 einen Gewinn verzeichnet. Laut den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen verbuchte das Unternehmen 892 Millionen Dollar (781 Millionen Euro) Gewinn. Der Umsatz stieg demnach im Vergleich zum Vorjahresquartal um 83 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar. Die Aktie des Unternehmens legte im nachbörslichen Handel fünf Prozent zu.
„Uber geht gestärkt aus der Pandemie hervor“, sagte Unternehmenschef Dara Khosrowshahi. Die App habe nun 118 Millionen „monatlich aktive Nutzer“ – „mehr als je zuvor“. Die Auswirkungen der jüngsten Corona-Welle „scheinen sehr begrenzt gewesen zu sein“.
Uber hatte stark unter dem Nachfrage-Einbruch während der Pandemie gelitten und deshalb seine Gewinnziele verschieben müssen. Der kalifornische Konzern investierte daraufhin in das Liefergeschäft, das schnell wichtiger wurde als die Chauffeurdienste. Auch im vierten Quartal wuchsen die Umsätze bei den Lieferungen mit 78 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar kräftiger als bei den Fahrten mit 55 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar.
Uber leidet aber wie viele andere Dienstleister unter Arbeitskräftemangel. Die Nachfrage verändere sich „sehr schnell“, das Angebot passe sich allerdings nur „langsamer“ an, sagte Khosrowshahi dazu.
Für das Gesamtjahr 2021 konnte der Konzern seine Verluste bei einem Umsatz von 17,5 Milliarden Dollar auf 496 Millionen Dollar begrenzen. Im Vorjahr hatte die Plattform noch 6,8 Milliarden Dollar verloren.
Khosrowshahi hoffte, dass die neuen Zahlen den „nicht immer unberechtigten Fragen“ zum Geschäftsmodell von Uber „ein Ende setzen“. „Funktioniert es? Die Antwort ist ja“, sagte er.
Das Unternehmen muss allerdings noch beweisen, dass das Geschäftsmodell auch mit Arbeitnehmergesetzen vereinbar ist. Strittig ist, ob die oftmals formal als Selbstständige agierenden Fahrer nicht eigentlich als Arbeitnehmer gelten sollten. Im Heimatstaat Kalifornien läuft dazu derzeit ein Rechtsstreit.