Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will die Gleichstellung der Geschlechter zum Leitprinzip ihrer Politik machen. Gleiche Rechte und gleiche Chancen für Männer und Frauen seien ein „Schlüsselfaktor“, um die Ziele der UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung zu erreichen, sagte Schulze am Donnerstag im Bundestag. „Ich werde deshalb eine feministische Entwicklungspolitik vorantreiben.“
Geschlechterungleichheit sei das Ergebnis diskriminierender Strukturen, Normen und Rollenbilder. „Ich bin fest davon überzeugt: Wer die menschliche Gesellschaft will, der muss die männliche überwinden“, sagte Schulze unter Applaus aus dem Plenum.
Die Ministerin betonte, Gleichstellung sei in der Entwicklungspolitik nicht nur deshalb ihr Ziel, „weil es gerecht ist“. Vielmehr seien auch „die Ergebnisse dann deutlich besser“. Beispielsweise erhöhe sich die landwirtschaftliche Produktion, wenn Frauen „gleichen Zugang zu Land“ hätten. Es gehe ihr nicht „um warme Worte“, sondern um die „Bereitstellung finanzieller Mittel“, machte Schulze klar.
Wichtig sei ihr auch, die „Repräsentanz von Frauen auf allen Ebenen“ zu stärken. „Wir brauchen Frauen am Tisch“, und zwar bei allen Themen. „Mit mir wird es keine Entscheidung über Frauen ohne Frauen geben“, versprach Schulze.
Sie kritisierte zugleich die deutsche Entwicklungspolitik der vergangenen Jahre, in denen das Ministerium vom CSU-Mann Gerd Müller geführt worden war. Die neue Bundesregierung habe „nicht vor, weiterzumachen wie bisher“, kündigte Schulze an. „Ich werde das Tempo deutlich erhöhen.“