Durch den Abzug der französischen Truppen aus Mali sieht die Europäische Union ihre Ausbildungsmission in dem westafrikanischen Land ebenfalls in Frage gestellt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Donnerstag in Brüssel, Experten prüften derzeit vor Ort, ob die Voraussetzungen für die Ausbildung regionaler Streitkräfte noch erfüllt seien. Er erwarte in den kommenden Tagen einen Bericht.
Borrell forderte von der malischen Militärregierung „Garantien“ für den seit 2013 bestehenden Einsatz EUTM. Zuvor hatte er betont, die EU könne nicht „um jeden Preis“ in Mali bleiben. Der EU-Außenbeauftragte begründete dies mit dem Aufschub demokratischer Wahlen durch die Militärregierung um fünf Jahre. Zudem fürchten die Europäer eine Zusammenarbeit der malischen Armee mit der russischen Söldnertruppe Wagner.
Auch Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte sich „sehr skeptisch“ über eine Verlängerung des Ende Mai auslaufenden Bundeswehrmandats geäußert. Die Bundeswehr ist an der EU-Mission derzeit mit etwa 300 Soldaten beteiligt.