Die Aktivistin, Unternehmerin und Schauspielerin Domitila Barros ist die neue „Miss Germany“. Die 37-Jährige wurde am Samstagabend in der Europa-Park Arena im baden-württembergischen Rust zur Preisträgerin gewählt, wie die Veranstalter mitteilten. Barros lebt in Berlin und stammt aus Brasilien, wo sie in einer Favela aufwuchs.
Die „Miss Germany 2022“ wurde laut eigener Schilderung durch ihre Kindheit in dem Armenviertel in Nordbrasilien stark geprägt. Ihre Eltern hätten dort ein Projekt für Straßenkinder gegründet, in dem sie schon früh mitgearbeitet habe. Sie habe den Kindern das Lesen und Schreiben beigebracht und dies mit mit einer Methode getan, bei der Schauspiel und Tanz eingesetzt worden seien.
Für ihre Arbeit in dem Straßenkinderprojekt bekam Barros in New York von der UNO einen „Millennium Dreamer Award“ verliehen. Später zog sie nach Berlin, wo sie einen Master in Politik und Sozialwissenschaften absolvierte und nach ihrem Studium blieb. Die neue „Miss Germany“ ist nicht nur Schauspielerin und Model, sondern auch Greenfluencerin, setzt sich also in Onlinenetzwerken für eine nachhaltige Lebensweise ein.
Seit 2017 ist Barros nach eigenen Angaben auch als sozial engagierte Unternehmerin tätig. Sie gründete eine Bademoden-Marke, mit der sie Jobs für Mütter in Brasilien schafft.
„Durch meine Kindheit in einem weniger privilegierten Teil dieser Erde habe ich die Auswirkungen nicht nachhaltigen, umweltschädlichen und menschenverachtenden Handelns aus erster Hand miterlebt. Daher sind mir die Werte Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit so wichtig“, schreibt Barros in ihrer Selbstpräsentation auf der Miss-Germany-Website.
Der Miss-Germany-Wettbewerb war vor zwei Jahren grundlegend reformiert worden. Die Kandidatinnen sollen vielfältiger sein und werden nach Angaben der Veranstalter nicht mehr nur aufgrund ihres Aussehens bewertet, sondern auch aufgrund ihres Charakters.