Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat den Angriff Russlands auf die Ukraine als „drastischen Bruch des Völkerrechts“ verurteilt. Der russische Präsident Wladimir Putin habe „ohne jeden Grund einen Krieg mitten in Europa vom Zaun gebrochen“, erklärte die Ministerin am Donnerstag. Nato und EU würden geschlossen zusammenstehen, die Verbündeten der Nato an der Ostflanke könnten sich „auf unsere volle Unterstützung verlassen“.
„Russland muss sich auf beispiellose und sehr, sehr harte Sanktionen einstellen“, fügte sie hinzu. Das Völkerrecht sei nicht verhandelbar, die Ukraine „ist und bleibt ein souveräner und freier Staat“. Die Ministerin appellierte an Putin, seine Truppen sofort abzuziehen.
Wegen der Gefahr eines Angriffes hatte die Nato zuletzt ihre Truppen an der Ostflanke massiv aufgestockt. Deutschland entsendete weitere 350 Soldatinnen und Soldaten nach Litauen. Insgesamt ist Deutschland mit fast 1000 Soldaten an der sogenannten Nato-Battlegroup in dem baltischen Staat beteiligt. Vergangene Woche wurden zudem drei deutsche Kampfjets auf einen rumänischen Nato-Luftwaffenstützpunkt verlegt.
Der russische Staatschef Wladimir Putin hatte in der Nacht zum Donnerstag in einer Fernsehansprache eine „Militäroperation“ in der Ukraine befohlen. Wenig später waren in mehreren ukrainischen Städten, darunter auch in der Hauptstadt Kiew sowie den Hafenstädten Mariupol und Odessa, Explosionen zu hören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief den Kriegszustand aus.