Die britische Regierung hat Russland wegen des Einmarschs in die Ukraine mit „beispiellosen“ neuen Sanktionen gedroht und den russischen Botschafter einbestellt. Dieser solle „Russlands illegale, unprovozierte Invasion in der Ukraine erklären“, erklärte Außenministerin Liz Truss am Donnerstag auf Twitter. Der britische Premierminister Boris Johnson rief seine Sicherheitschefs am Morgen zu einer Dringlichkeitssitzung ein, um auf den „unprovozierten“ und „entsetzlichen“ Angriff Russlands zu reagieren, verlautete aus der Downing Street.
Zudem wollte Johnson am Vormittag eine Rede an die Nation halten. Am Nachmittag wollte er im Parlament sprechen.
Der Angriff auf die Ukraine sei „eine Katastrophe für unseren Kontinent“, hatte Johnson zuvor auf Twitter geschrieben. In der Nacht hatte er bereits mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert und versichert, der Westen werde nicht tatenlos zusehen.
Das Vereinigte Königreich verhängte am Dienstag erste Sanktionen gegen fünf russische Banken und drei Oligarchen. Johnson bezeichnete dies als „erste Maßnahmen“.
In Italien bestellte das Außenministerium den russischen Botschafter wegen der „klaren und eindeutigen Verletzung des Völkerrechts“ ein. Regierungschef Mario Draghi berief zudem eine Sitzung des Sicherheitsausschusses ein. Der Angriff Russlands auf die Ukraine sei „nicht zu rechtfertigen“, sagte Draghi.