Tschechiens Präsident Milos Zeman hat die Entscheidung Russlands zum Einmarsch in die Ukraine scharf verurteilt und als „verrückt“ bezeichnet. Bei dem Großangriff handele es sich um einen „unprovozierten Akt der Aggression“, sagte Zeman am Donnerstag in Prag. „Vor ein paar Tagen habe ich gesagt, dass die Russen nicht verrückt seien und die Ukraine nicht angreifen würden. Ich muss zugeben, dass ich falsch lag“, fügte er hinzu.
„Der Verrückte muss isoliert werden“, erklärte Zeman. „Und es geht darum, sich nicht nur mit Worten, sondern mit konkreten Maßnahmen gegen ihn zu wehren.“ Der Präsident sprach sich insbesondere für Finanzsanktionen aus und erwähnte dabei auch einen Ausschluss aus dem internationalen Zahlungssystem Swift.
Russland hatte am Donnerstagmorgen einen großangelegten Militäreinsatz gegen die Ukraine begonnen. Die russischen Streitkräfte bombardierten Ziele im ganzen Land. Zudem marschierte die Armee mit Bodentruppen von mehreren Seiten in das Nachbarland ein. Wenige Stunden nach Beginn der Offensive drangen russische Truppen nach Angaben der Ukraine bereits in die Hauptstadt-Region Kiew vor.