Die großen deutschen Kirchen und Religionsgemeinschaften haben ihre Gläubigen zu Friedensgebeten für ein sofortiges Ende des russischen Angriffs auf die Ukraine aufgerufen. „Unsere Gedanken und Gebete sind mit den Menschen, die nun um ihr Leben fürchten müssen“, erklärte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), Aiman Mazyek, am Freitag in Berlin zu den anstehenden Freitagsgebeten.
Für Sonntag riefen die katholische Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zu gemeinsamen Gebeten und Friedensgottesdiensten „für die geschundene Ukraine“ auf. Auch die Kirchenglocken sollten dazu am frühen Sonntagabend läuten.
Ebenfalls an den Gebeten beteiligen wollte sich die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), der unter anderem orthodoxe und evangelisch-freikirchliche Kirchengemeinden angehören.
„Dies ist ein Angriffskrieg, der dem Völkerrecht und der christlichen Friedensethik zuwiderläuft“, erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing. Gott werde sich „am Ende“ immer als mächtiger erweisen als „die Mächtigen dieser Erde“.
Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus erklärte, gebetet werden solle für die „von der Kriegsgewalt betroffenen Menschen und für mutige Schritte zum Frieden“. Gerade ökumenische Gottesdienste seien dabei ein „Zeichen der Verbundenheit“ zwischen den Kirchen.
Mazyek erklärte, Krieg sei „kein Mittel der internationalen Politik“. Dies gelte in der Ukraine wie überall sonst auf der Welt. „Der ZMD betrachtet den russischen Angriff auf die Ukraine mit tiefer Sorge“, fügte er an. In der betroffenen Region lebten viele Muslime. Auch diese wünschten sich „Frieden und die Wahrung des Völkerrechts.“