Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den Nachbarländern der Ukraine für die Aufnahme der hunderttausenden Flüchtlinge gedankt. Sie danke den osteuropäischen Ländern für die bereits geleistete Hilfe, sagte Baerbock am Montag bei einem Treffen mit dem slowenischen Außenminister Anze Logar in Berlin. Auch Deutschland stehe mit Hilfe bereit. Es gehe darum, den fliehenden Menschen direkt an der Grenze zu helfen und sie dann weiter „in alle europäischen Länder“ zu bringen.
„Wir stehen als Europäerinnen und Europäer, als Wertegemeinschaft, gemeinsam an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer und wir werden alle aufnehmen“, sagte Baerbock zu.
Seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine am Donnerstag haben nach Angaben der UNO schon mehr als eine halbe Million Menschen das Land verlassen. Nach einer Zählung des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR flohen allein mehr als 280.000 Menschen nach Polen. Knapp 85.000 reisten demnach nach Ungarn aus, mehr als 36.000 nach Moldau, rund 32.500 nach Rumänien und 30.000 in die Slowakei.
Etwa 34.600 Flüchtlinge reisten nach Angaben des UNHCR direkt in andere europäische Länder weiter. Ukrainer sind wegen des Kriegs unter anderem in der EU und der Schweiz von der Visumspflicht befreit.