Die an die Ukraine angrenzende Slowakei bereitet eine Parlamentsabstimmung über die Stationierung von rund 1200 Nato-Soldaten in dem osteuropäischen Land vor. Das teilten Regierungsvertreter am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit. Der slowakische Verteidigungsminister Jaroslav Nad hatte am Samstag angekündigt, dass deutsche und niederländische Soldaten sowie Luftabwehrraketen vom Typ „Patriot“ stationiert werden sollen. „Die Slowakei fühlt sich bedroht“, sagte er.
Die Zustimmung der Regierung in Bratislava werde „sehr bald“ kommen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums, der anonym bleiben wollte. Das Thema ausländischer Truppen ist in der Slowakei umstritten. Das 5,4 Millionen-Einwohner-Land ist Mitglied in der EU und der Nato.
Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums in Bratislava sagte AFP, dass auch Soldaten aus anderen Ländern in der Slowakei stationiert werden könnten. „Mit mehreren Ländern laufen Verhandlungen“, sagte Martina Koval Kakascikova.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte am Freitag die Verlegung einer Heeres-Kompanie in die Slowakei angekündigt. Das Verteidigungsministerium in Berlin gab am Montag bekannt, dass die Bundeswehr Flugabwehrraketen vom Typ „Patriot“ in die Slowakei verlegt.
Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine hat die Slowakei bereits mehr als 30.000 Menschen aus dem Nachbarland aufgenommen.