Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) sieht die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen kritisch. Es sei nicht auszuschließen, dass die Exporte bald zum Erliegen kommen, sagte Merz am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Russland könnte die Öl- und Gaslieferungen selbst stoppen oder die Gas-Pipelines in der Ukraine könnten bei den Kämpfen beschädigt werden.
Er begrüße es daher, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) „unterwegs ist, um nach Alternativen zu schauen“. Neben den Privathaushalten sei auch ein großer Teil der deutschen Wirtschaft abhängig von Öl- und Gaslieferungen aus Russland, sagte Merz. „Wenn wir dafür Alternativen finden, bin ich sehr dafür, dass wir diese Abhängigkeit schnell und drastisch reduzieren.“ Derzeit sei es so, dass Deutschland „über den steigenden Öl- und Gaspreis noch zusätzlich diesen Krieg Russlands gegen die Ukraine“ finanziere.
Der CDU-Chef warnte zudem vor einer Ausweitung des Kriegs. „Das darf kein Konflikt werden zwischen der Europäischen Union oder der Nato auf dieser Seite und Russland.“ Es handele sich um einen Konflikt zwischen der Ukraine und Russland. „Es ist ein Überfall Russlands auf die Ukraine“, betonte Merz. „Es ist kein Konflikt der Nato. Wenn es einer wäre, dann sähe dieser Konflikt ganz anders aus.“