Belgien könnte Atomausstieg wegen Ukraine-Kriegs verschieben

Alexander De Croo - Bild: NATO North Atlantic Treaty Organization
Alexander De Croo - Bild: NATO North Atlantic Treaty Organization

Die steigenden Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg könnten in Belgien zu einem späteren Atomausstieg führen. „Die aktuelle Situation ist eine ganz andere als bei unserer Entscheidung Ende Dezember“, sagte der belgische Ministerpräsident Alexander De Croo am Montag dem Rundfunksender RTBF. Damals hatte Brüssel die geplante Abschaltung seiner zwei Atomkraftwerke bis 2025 bestätigt.

Nun müsse die Strategie aber „neu bewertet“ werden, sagte De Croo. Etwa könnten zwei der sieben Reaktoren länger am Netz bleiben. Diese Möglichkeit hatte sich die Brüsseler Sieben-Parteien-Koalition bei ihrem Beschluss im Dezember bereits als „Plan B“ vorbehalten. Zwei Reaktoren könnten demnach je nach Versorgungs- und Preislage länger betrieben werden.

Für den 18. März wird ein Bericht über die Versorgungssicherheit bis 2025 erwartet. Die Grünen in der Koalition zeigten mit Blick auf die anschließend geplante Neubewertung nun erstmals Verhandlungsbereitschaft beim Atomausstieg.

Rund 40 Prozent des in Belgien erzeugten Stroms gehen bislang auf die Kernkraft zurück. Die Pläne für einen Atomausstieg wurden erstmals 2003 gesetzlich festgehalten, seitdem wurde der Ausstieg aber immer wieder nach hinten verschoben.

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