Hunderte Bundesbürger haben sich einem Medienbericht zufolge seit Beginn des russischen Angriffs als freiwillige Kämpfer bei der ukrainischen Armee gemeldet. Aktuell seien knapp tausend Deutsche in der Ukraine im Einsatz, berichtete die „Bild“ vom Mittwoch unter Berufung auf ukrainische Regierungskreise. Allein in der ersten Kriegswoche hätten sich rund 500 Bundesbürger gemeldet.
Insgesamt kämpfen demnach in der ukrainischen Armee mittlerweile rund 22.000 Ausländer. Die vorwiegend jungen Männer kämen zu großen Teilen aus Osteuropa, aber auch beispielsweise aus den USA, berichtete „Bild“ mit Verweis auf Regierungskreise in Kiew.
Das Bundesinnenministeriums teilte mit, es könne eine Zahl von tausend zu den deutschen Kämpfern nicht bestätigen. Ein Sprecher wies darauf hin, dass es keine regulären Grenzkontrollen in Richtung Polen oder andere Nachbarländer der Ukraine gibt. „Wir gehen davon aus, dass das Ukrainer sind oder zumindest Menschen mit einem deutsch-ukrainischen Hintergrund.“
Der Sprecher verwies gleichzeitig auf frühere Angaben des Ministeriums, wonach die Behörden versuchten, Ausreisen deutscher Rechtsextremer in das Kriegsgebiet „durch Fahndungen und gezielte Ansprachen“ zu verhindern. „Wir wissen nur von einer sehr kleinen, einstelligen Zahl von deutschen Rechtsextremisten, die ausgereist sind.“
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hatte bereits am Sonntag von 20.000 ausländischen Freiwilligen gesprochen, die auf Seiten der Armee des Landes kämpfen würden. Laut Angaben des US-Verteidigungsministeriums rekrutiert Russland für seinen Krieg gegen die Ukraine wiederum Kämpfer aus Syrien.