Der britische Premierminister Boris Johnson hat nordeuropäische und baltische Länder zu einem Gipfeltreffen zum Ukraine-Krieg eingeladen. Wie die Regierung in London mitteilte, empfängt Johnson die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsländer der von Großbritannien angeführten Militärkoalition Joint Expeditionary Force (JEF) am Montag zum Abendessen auf seinem Landsitz Chequers. Am Dienstag sind dann Beratungen in London geplant.
„Die europäische Sicherheit wurde durch den Angriff Russlands auf die Ukraine erschüttert“, erklärte Johnson. „Zusammen mit unseren Partnern werden wir Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass wir stärker und vereinter daraus hervorgehen.“
Angesichts der Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin „müssen wir über unser militärisches Fundament hinausgehen“, forderte Johnson. „Zusammen mit unseren Partnern an Nord- und Ostsee müssen wir sicherstellen, dass wir uns gegen Russlands Einmischung und die Auswirkungen auf unsere Energieversorgung, Wirtschaft und Werte abschirmen können.“
Der JEF gehören neben Großbritannien die Nato-Länder Dänemark, Estland, Island, Lettland, Litauen, die Niederlande und Norwegen an sowie Schweden und Finnland, die nicht Mitglied der Nato sind. Das Bündnis wurde 2012 gegründet und hat nach Beginn des Ukraine-Kriegs bereits Militärübungen in der Ostsee abgehalten. Auf ihrem Gipfeltreffen wollen die JEF-Länder nach Angaben der Downing Street ein „erweitertes Programm“ von Übungen in der Arktis, im Nordatlantik und in der Ostsee vereinbaren.
In Norwegen findet ab Montag eines der größten Nato-Manöver seit dem Kalten Krieg statt. An dem Großmanöver „Cold Response“ sollen mehr als 30.000 Soldaten aus 27 Ländern teilnehmen.