Russland hat nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte Listen mit rund 40.000 Kämpfern der syrischen Armee und verbündeter Milizen erstellt, die bereit sein sollen, in der Ukraine zu kämpfen. „Mehr als 40.000 Syrer haben sich bisher registrieren lassen, um an der Seite Russlands in der Ukraine zu kämpfen“, sagte der Direktor der in London ansässigen Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, am Dienstag.
Anders als in Syrien, das Soldaten im Monat umgerechnet zwischen 13 und 32 Euro bezahlt, winke den Freiwilligen in Russland ein Gehalt von 1000 Euro, berichtete die Beobachtungsstelle. Sie hätten zudem Anspruch auf Entschädigungszahlungen in Höhe von 7000 Euro im Fall von Verletzungen und 15.000 Euro im Todesfall.
Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen von einem Netz von Informanten vor Ort. Die Angaben der Organisation lassen sich von unabhängiger Seite oft kaum überprüfen.
Die in Straßburg ansässige Organisation Syrian for Truth and Justice erklärte ebenfalls, ein syrischer Soldat habe ihr gegenüber bestätigt, dass er sich im März registriert habe, um in der Ukraine zu kämpfen. Nach seinem Militärdienst habe er sonst keine Arbeit gefunden.
Der Kreml, der wichtigste Verbündete der Regierung von Syriens Machthaber Bashar al-Assad, hatte am Freitag angekündigt, dass Freiwillige, auch aus Syrien, willkommen seien, um in der Ukraine an der Seite der russischen Armee zu kämpfen.
Ein Vertreter der syrischen Regierung dementierte die Berichte über eine Rekrutierungskampagne. „Bisher wurden keine Namen eingetragen, keine Soldaten registriert und niemand ist nach Russland gereist, um in der Ukraine zu kämpfen“, sagte Omar Rahmun der Nachrichtenagentur AFP.